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Mit Tarifen können Produkteigenschaften und Preiseigenschaften tabellarisch erfasst werden. Durch Tarife werden die verfügbaren Eigenschaften eines Produktes und davon abhängiger Preise modelliert. Durch die tabellarische Struktur eines Tarifes wird eine mögliche Produkt- und Preisvielfalt übersichtlicher und effizienter.

Einführung in Tarife

Dienstleistungsprodukte haben oftmals variable Merkmale, welche bei der Bestellung oder Benutzung des Produktes (Services) ausprägen. Diese Merkmale haben Einluß auf die Funktion des Produktes bzw. können für eine Preisbestimmung herangezogen werden, in dem diesen Merkmalen Preise zugeordnet werden. Einige Beispiele für solche Merkmale sind:

  • Bandbreite eines Internetanschlusses
  • Nutzeranzahl einer Softwarelizenz
  • Länge/Breite eines Tisches
  • Beginntermin eines Kurses
  • Rabattsatz für eine Kundengruppe

Wenn Sie mehrere gleichartige Produkte anbieten, die sich nur hinsichtlich der Werte von Merkmalen unterscheiden, können Sie entweder mehrere Produkte mit verschiedenen Werten in SMACCware erzeugen oder Sie erzeugen nur ein Produkt und erfassen die variablen Werten durch einen Tarif.

Tarife bilden eine tabellarische Erfassung dieser variablen Eigenschaften und definieren somit auch die zulässigen Kombinationsmöglichkeiten von Eigenschaften. Tarife sind eine optionale Möglichkeit zur Definition Ihres Produktangebotes. Durch Tarife wird die Darstellung der Produkt- und Preisvielfalt übersichtlicher und effizienter. 

Anstelle eines Festbetrages im Produkt entnimmt der Preisbaustein bei der Abrechnung einen konkreten Preis bzw. andere Abrechnungs- oder Buchungsmerkmale (Periode, Rechnungslegung, Kontennutzung) aus einer Tabelle. Eine grundlegende Tariftabelle besteht somit aus mindestens einer Spalte, die ein Merkmal beschreibt und einer Spalte, die einen Preis zuordnet.

1. Beispiel: Abstelltisch

Ein Abstelltisch mit sonst gleichen Eigenschaften soll in verschiedenen Größen angeboten werden.

Variante

Breite (m)

Länge (m)

Preis (EUR)

klein

0,60

1,00

119,00

mittel

0,80

1,20

169,00

2. Beispiel: Mehrnutzer-Softwarelizenz

Ein Softwarehersteller verkauft eine Softwarelizenz, welche die Anzahl von maximalen Nutzerlizenzen enthält (soviel Nutzer können diese Software gleichzeitig nutzen) und optionals Funktionspaket für den geschäftlichen Einsatz enthält. Der Preis der Lizenz soll sich nicht linear zur Anzahl der Nutzerlizenzen verhalten, sondern soll gestuft gestaltet werden, und die Option berücksichtigen:

Variante

Anzahl Nutzerlizenzen

Optionalfunktion

Preis (EUR/Jahr)

Home

1-2

nein

39,00

Office

3-10

ja

390,00

Business

11-100

ja

990,00

Enterprise

>100

ja

2990,00

Die primäre Aufgabe der oben dargestellten Tabelle ist die Zuordnung von Preisen zu Merkmalen, indem ein Tarif Produkt- und Preiseigenschaften enthält. Eine sekundäre Aufgabe ist die Eingrenzung der möglichen Ausprägungen eines Produktes.

Basistypen von Modellen

Der Einsatz von Tarifen ist in dem oben beschriebenen Fall auf die charakteristischen Eigenschaften eines Produktes und daraus resultierender Preise gerichtet. Preise und Verfügbarkeiten können neben den Eigenschaften eines Produktes von weiteren Einflußfaktoren abhängen. Insgesamt werden vier Klassen von Einflußfaktoren unterschieden, welch die Basistypen von Modellen bilden:

  • Servicemodell: Produkteigenschaften (abhängig vom Serviceanbieter)
  • Vertragsmodell: Konditionen des Vertrages
  • Kontextmodell: Rahmenbedingungen einer Bestellung
  • Verkehrsmodell: die Verkehrsmerkmale eines Produktes. (vom Verkehrsanbieter abhängig).
  • Preismodell: (vom Buchungsanbieter abhängig)

Servicemodelle

Servicemodelle basieren auf den spezifischen Eigenschaften eines Produkttypes (Serviceanbieter). Sie gruppieren Einstellungsmerkmale zu Varianten. Dadurch werden die mathematisch möglichen Kombinationen aus verfügbaren Einstellungen auf eine geringe Anzahl von Varianten reduziert.

Vertragsmodelle

Vertragsmodelle erfassen vertragstechnische Merkmale eines Services, welche bei der Bestellung eines Services festgelegt werden.

  • Menge (Realisierung vom Mengenstaffeln und Mengenrabatten)
  • Vertragszeitraum bzw. Dauer
  • Zahlungsmedium

Kontextmodelle

Kontextmodelle basieren auf den Merkmalen des gegebenen Kontextes während der Bestellung eines Services, welche nicht direkt beeinflussbar sind. Durch Kontextmodelle können Verfügbarkeiten und Preise vom Bestellungskontext und Kundenkontext abhängig gemacht werden:

  • Bestellungskontext: Bestellzeitraum, Besteller (Vertrieb, Kunde)
  • Kundenkontext: Eigenschaften eines Kunden (Alter, Geschlecht, Art, Dauer des Kundenverhältnisses, Kundengesamtumsatz, Kundenordner, Staat)

Verkehrsmodelle

Verkehrsmodelle basieren auf einem Verkehrstyp (Verkehrsanbieter). Verkehrsmodelle können als Zeitmodelle oder Zielmodelle ausgeprägt sein, je nachdem welche Merkmale der Verkehrstyp (Verkehrsanbieter) bereitstellt. 

  • Bei Zielmodellen werden Zielinformationen eines Verkehrsdatensatz gruppiert, z.B. beim Download eines Multimedia-Content aus einem Verzeichnis, oder eine Telefongespräch zu einer bestimmten Rufnummer. Die Ausprägungen werden Zonen genannt.
  • Bei Zeitmodellen werden reale Ausprägungen von Zeitpunkten gruppiert. Die Ausprägungen werden Zeitregeln genannt. Dies kann auf Basis der Elemente einer Zeitangabe erfolgen. Meistens werden Uhzeit, Wochentag, Sondertage,Monate herangezogen. Resultat können folgende Zeitmodelle sein.
    • Sommerzeit/ Winterzeit
    • Hauptzeit/ Nebenzeit
    • Werktage/ Wochenend- und Feiertage).

 

Service

Vertrag

Kontext

Verkehr

Preise

PreSelect

x

x

x

 

x

O-LookUp

x

x

x

 

x

R-LookUp*

x

x

x

 

m

R-LookUp

 

 

 

m

m

R-LookUp*

x

x

x

x

x

Tarifmodus Pre-Selection und Look-Up

Bei Verwendung eines Tarifes wird eine Variantenauswahl vorgenommen. Dies kann als Pre-Selektion oder als Look-Up erfolgen:

  • PreSelect: eine Variante des zugewiesenen Modells wird mit Auswahl des Produktes vorbestimmt. Änderungen der Produkteinstellungen sind nur im Rahmen dieser Variante zulässig. Die vorbestimmte Variante ist bindend.
  • LookUp: bei Auswahl des Produktes wird zunächst keine Variante vorbestimmt. Die Produkteinstellungen können vom Nutzer frei geändert werden. Sie werden aber gegen das Modell geprüft und müssen einer Variante des Modells entsprechen.

Welches Verfahren angewendet wird, ist abhängig von den Einstellungen des Tarifes. Wird bei der Erzeugung eines Services basierend auf einem Produkt mit einem Modell keine Variante vorselektiert, geht der Server vom Look-Up-Modus aus. Wird dagegegen bei der Erzeugung des Services eine Variante vorgegeben, handelt es sich automatisch um Pre-Selektion.

Darüber hinaus wird der Modus auch durch den Modelltyp mitbestimmt (möglicherweise nicht erforderlich).

 

PreSelect

LookUp

Service

x

x

Contract

x

x

Context

Der Kontext ist immer gegeben und kann nicht ausgewählt werden.

x

Traffic

x

Verkehrsvorgaben können aktuell bei der Bestellung nicht bearbeitet werden (denkbar wäre dies aber). Sie müssen mit PreSelect zugewiesen werden, wenn ein Verkehrsmodell zur Anwendung kommt.

 

Produktbindung

Damit Tarife bei der Bestellung von Produkten wirksam werden, müssen Produkte mit Tarifen bzw. mit einzelnen Varianten gebunden werden. Für diese Bindung existieren verschiedenen Möglichkeiten, die jeweils verschiedene Verhaltensoptionen haben:

  • Produkt-Tarif-Bindung
  • Variante-Produkt-Bindung
  • Variante-Produkt-Tarif-Bindung

Siehe weitere Informationen zu Produktbindung.

Vollständigkeit von LookUp-Modellen

Ein Modell soll eine Vereinfachung der Realität bewirken. Die Ausprägungen eines Modells sind in ihrer Anzahl reduziert gegenüber den real möglichen Ausprägungen. Da ein Modell die erlaubten Ausprägungen einschränken kann und auch soll, ist die Vollständigkeit des Modell oftmals nicht erforderlich und auch nicht beabsichtigt.

Vollständige Modelle

Die Vollständigkeit eines Modells ist dann erforderlich, wenn das Modell auf die realen Ausprägungen keinen direkten Einfluss hat (bei LookUp-Tarifen). Bei der Erstellung von einem vollständigen Modell müssen die Ausprägungen im Modell so gewählt werden, dass alle möglichen realen Ausprägungen erfasst werden.

  • Beim Ausschlussverfahren darf auf eine reale Ausprägung nur eine Variante im Modell zutreffen (Variante, Regel, Zone).
  • Überschreibungsverfahren: Auf eine reale Ausprägung können mehrere Ausprägungen in dem Modell zutreffen. Um die gültige Ausprägung des Modells bestimmen zu können, ist eine Rangordnung der Ausprägungen in dem Modell erforderlich. Die detaillierten Ausprägungen haben gegenüber den weniger detaillierten Varianten Vorrang.

Vorteil des Überschreibungsverfahrens ist, dass die Vollständigkeit des Modells einfacher hergestellt werden kann, indem weniger und mehr detailliertere Ausprägungen beschrieben werden. 

   
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