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Allgemeines

Der Übergang von Produkten an den Kunden erfordert i.d.R. eine Verfügbarkeit des Produktes. Ìn elektronischen Shops ist es üblich, bereits bei der Bestellung die Verfügbarkeit zu prüfen und die bestellte Anzahl zu reservieren. 

Die Verfügbarkeitsprüfung wird grundsätzlich bei jeder Bestellung in SMACC durchgeführt. Es gibt einige nicht gegenständliche Produkte, die eine nicht erschöpfliche Verfügbarkeit haben (z.B. ein Software-Lizenzschlüssel) und praktisch keine Prüfung benötigen. In diesem Fall kann man dem Produkt ein sehr hohe Verfügbarkeit verleihen.

Die Verfügbarkeitsprüfung setzt eine entsprechende Lagerverwaltung voraus. Im Dienstleistungssektor spricht man von einer Ressourcenverwaltung. Dabei ist es möglich Ressourcen exemplarisch oder mengenmäßig zu verwalten.

  • exemplarisch: Registrierung einzelner Exemplare im Servicepool. Ein Service entnimmt bei Bestellung dem Servicepool ein Exemplar (Serviceressource) und gibt dieses bei Beendigung an den Servicepool zurück
  • mengenmäßig: Hierbei erfolgt die Einstellung einer maximal aktiven Servicemenge. Bei Ausbuchung der verfügbaren Servicemenge können keine weiteren Services bestellt werden. Bei Beendigung von Services wird die verfügbare Servicemenge wieder erhöht.

Beide Verfahrensweisen sind sowohl bei Bereiststellung- als auch Auslieferungsprdukten (siehe Produktausprägungen, Lebenszyklus) anwendbar. Bei Auslieferungsprodukten ist die absolute Menge/Pool (aktiver Absatz) bei Verkauf im ständigen Zuwachs begriffen ist, was beim Lieferanten einen ständigen Neueinkauf erfordert. Bei Bereitstellungsprodukten ist die absolute Menge/Pool eher eine konstante Größe, weil Ressourcen im normalen Geschäftsverlauf durch Küdigung von Verträgen in die verfügbare Menge/Pool zurück gehen.

Überbuchung und Vormerkung

In bestimmten Fällen kann es erwünscht sein, Bestellungen auch ohne eine augenblickliche Verfügbarkeit entgegenzunehmen und unter Vorbehalt zu bestätigen. Dazu wird im SMACCware in eine gedeckte Verfügbarkeit (tatsächlicher Bestand im Lager) und eine ungedeckte Verfügbarkeit unterschieden. Eine Überbuchung in die ungedeckte Verfügbarkeit wird z.B. dann zugelassen, wenn die betreffenden Produkte verläßliche und zeitnahe Zulieferprozesse haben. Solche Bestellungen werden natürlich mit dem Vorbehalt der später eintretenen Verfügbarkeit aufgenommen. Die Reservierung findet umgehend automatisch mit der eingetretenen Verfügbarkeit statt. Sollte eine Lieferung nicht unnerhalb einer Frist möglich sein, kommt es zur Stornierung einer gesamten Bestellung oder einzelner Services. 

SMACCware ist optional in der Lage, bei gemeinsamer Bestellung mehrere Services die Verfügbarkeit der gesamten Bestellung zu berücksichtigen. Somit tritt eine Stornierung der gesamten Bestellung ein, sowie ein Service zu der gesetzten Frist nicht verfügbar ist. Bis dahin getätigt Reservierungen werden aufgehoben.

Bei Verwendung von Servicepools haben Sie die Möglichkeit, in externe (Bestellungen im Webshop) und interne (Bestellungen im Office) Verfügbarkeiten zu unterscheiden, indem Sie mit verschiedenen Servicepools arbeiten.

Kündigung und Retoure

Bei Kündigung eines Bereitstellungsproduktes oder Retoure eines Auslieferungsproduktes geht die Ressource in die Verfügbarkeit zurück und kann als solches erneut bereitgestellt oder ausgeliefert werden.

Durch den Serviceanbieter können beim Rückgang einer Serviceressource in den Servicepool Nutzungskennwerte hinterlegt werden (z.B. Grad der Abnutzung, Anzahl der Gänge). Bei erneuter Vermietung/ Verkauf können "gebrauchte" Ressourcen anders behandelt werden. Es ist damit auch möglich fehlerbehaftete Ressourcen gesondert zu behandeln.

Mengenkennwerte

Der Kennwert der Verfügbarkeit eines Produktes stellt die obere Grenze für den Vertriebsprozess dar. Hat die Aktive Menge die Verfügbarkeit erreicht, werden keine weiteren Verkäufe zugelassen. Die Verfügbarkeit muss dazu erhöht werden. Andererseits werden Verkäufe auch wieder zugelassen, wenn durch Stornierungen oder Kündigungen die Aktive Menge sinkt (die ist die Natur von Bereitstellungsprodukten).

Bei Bereitstellungsprodukten werden Ressourcen im Regelfall wiederverwendet. Die Verfügbarkeit bestimmt die maximale Anzahl der gleichzeitig belegbaren Ressourcen durch aktive Services. Ein Runterfahren eines Bereitstellungsprodukte wird durch Absenken der Verfügbarkeit gegenüber der Aktiven Menge erreicht. 

Auslieferungsprodukte werden automatisch eingefroren (d.h. weitere Verkäufe nicht zugelassen), wenn die Verfügbarkeit nicht weiter erhöht wird.

Kz.

Bezeichnung

Servicestatus

Bedeutung bei Bereitstellungsprodukten (Auslieferungsprodukten)

EQ

Einkaufsmenge

 

Bei Resellern setzt der Vertrieb einen Einkaufsprozess voraus. Die Einkaufsmenge ist die totale gesicherte Menge und schließt die Aktive Menge ein. Sie stellt die obere Grenze der Verfügbarkeit und der altiven Menge.
Die Differenz zur Aktiven Menge ist die tatsächlich freie Menge. In der Höhe dieser Differenz kann der Reseller selbst gegenüber seinem Lieferanten einen Einkauf aufheben.

VQ

Verfügbarkeit
VQ ≤ EQ

 

Die Verfügbarkeit ist durch den Lieferanten je Produkt einstellbar. Sie bestimmt die maximal aktivierbare (auslieferbare) Menge im zukünftigen Geschäftsbetrieb. Bei Resellern setzt sie ein entsprechende Einkaufsmenge voraus. 

UQ

Ungedeckte Verfügbarkeit

 

Eine ungedeckte Verfügbarkeit liegt dann vor, wenn die eingestellte Verfügbarkeit größer als der Bestand im Servicepool ist.

AA

Aktive Anzahl
AA ≤ EQ

R+A

reservierte und aktive (ausgelieferte) Services

TA

Totale Anzahl
TA ≥ AA

R+A+C

AA + Stornierungen und Kündigungen (Retoure)

ÜA

Überbuchte Anzahl

Q+R+A

angefragte + reservierte + aktive (ausgelieferte)

Die Kennwerte und die Berechnungsregeln sind für Auslieferungsprodukte und Bereitstellungsprodukte identisch, da bei beiden Grundtypen eine Aufhebung mit Rückkehr einer Ressource möglich ist. SMACCware nimmt hier keine strikte Trennung vor.

Der Unterschied besteht darin, dass bei Bereitstellungsprodukten die Aufhebung (Normalkündigung) der Regelfall darstellt, wogegen bei Auslieferungsprodukten die Aufhebung (Retourefall) der Ausnahmefall ist. Der Unterschied ist damit hauptsächlich in der rechtlichen Natur zu suchen und ist insbesondere für den Buchungsvorgang relevant.

Servicepool

Unter dem Servicepool wird ein Vorrat von Exemplaren eines Produktes verstanden, die vom Vertriebsprozess entnommen und ggf. wieder zurückgegeben werden. 

Gründe für Verwendung von Servicepools

  • Die Verwaltung eines Servicepools ist für Produkte erforderlich, bei denen einzelne Exemplare eines Produktes insbesondere nach der Übergabe an den Kunden unterschieden werden müssen
  • Ohne Servicepool wird die Verfügbarkeit beim Beginn und beim Absenden des Bestellvorganges geprüft. Dadurch kann der Fall eintreten, dass bei Beginn des Bestellvorganges eine Verfügbarkeit besteht, jedoch beim Absenden nicht mehr, wodurch der Bestellvorgang scheitert. Dieser Fall kann bei Verwendung eines Servicepools nicht eintreten, siehe auch Performance-Optimierung.

Beispiele

  • Identifikation eines Medienzählers (Gas, Wasser, Strom)
  • Identifikation einer Mietsache (Buch, Maschine)
  • Seriennummer einer Ware (Rückverfolgung des Produktionsprozesses, Nachweisbarkeit des Vertriebsvorganges, Diebstahlschutz, Kopierschutz z.B. Sofwarelizenz)
  • Identifikation eines elektronischen Services (Webdomain, Mail-Adresse, Telefonnummer, Internet-Zugang)

Ein Servicepool ist nicht erforderlich für Produkte, welche beim Vertrieb nur mengenmäßig erfasst werden:

  • Kleingüter, die in Stückzahlen gehandelt werden
  • Verbrauchsgüter, die in Gewicht, Volumen etc. gehandelt werden
  • Elektronische Einmalleistungen (Download eines Musikstücks)

Der Servicepool wird durch den Serviceanbieter im Regelfall durch einen Einkaufs- oder Produktionsprozess befüllt. Wenn im SMACC-System ein Produkt mit Servicepool vertrieben wird, bedeutet dies immer, dass aus dem Servicepool eine Ressource entnommen wird. Die Ressource geht entweder dauerhaft in den Besitz des Kunden über oder wird dem Kunden zeitweise überlassen und später wieder an den Servicepool zurückgegeben.

Zuordnung

Ein Servicepool kann einem Produkt oder einer Variante zugeordent werden, ebenso wie ein Produkt oder eine Variante ein maximal Menge ausweisen. 

Es ist möglich, dass ein Servicepool durch mehrere Produkte oder Varianten mitbenutzt wird. Somit kann auch der Fall eintreten, dass die Produktmenge, bzw. die Variantenmenge nicht ausgeschöpft werden kann. Dies ist möglich, wenn die Größe des Pools kleiner ist als die Summe der Verfügbarkeiten der Objekte (Produkte, Varianten), die den Pool benutzen. Dieser Fall ist praktisch sinnvoll, weil die maximale Bestellmenge bestimmter Produktes unabhängig von 

Anderserseits ist es möglich, dass ein Pool nicht ausgeschöpft werden kann, wenn die Poolgröße höher als die Summe der Produkt- bzw. Variantenverfügbarkeiten (der Objekte, die den Pool benutzen) ist.

Warum werden Produktmenge und Pool parallel verwendet:

Automatischer Servicepool

Ein automatischer Servicepool wird von SMACCware automatisch verwaltet, wenn diese für Produkte oder Varianten gewünscht ist. Die Steuerung erfolgt über die Produktnummern/ Variantennummern und die Mengen und dem eingestellten Servicepoolmodus.

Servicepoolmodus

Erstellung des Servicepools

Größe

None

Servicepool ist deaktiviert

-

Required

Servicepool muss existieren (Varianten-/ Produktnummer)

automatisch

RequiredAutoSize

Servicepool muss existieren (Varianten-/ Produktnummer)

-

Manual

Servicepool ist optional und kann manuell zugewiesen werden

-

ManualAutoSize

Servicepool ist optional und kann manuell zugewiesen werden

automatisch

Auto

Servicepool wird automastisch erstellt/gelöscht (Varianten-/ Produktnummer)

automatisch

Bei Varianten wird der Servicepoolmodus über den Tarif eingestellt, momentan sind None und Auto möglich. Bei Produkten ist der Servicepoolmodus None und Manual möglich.

Hinweise zur Ressourcenmenge bei B2B

Die Ressourcenmenge bestimmt wie oft ein Produkt verkauft werden kann. Bei Abonnementprodukten bedeutet dies, wie viel gleichzeitig aktive Abonnements im Verkauf maximal existieren dürfen, und nicht wie viel Abonnements insgesamt verkauft werden können. D.h. nach Beendigung eines Abonnements kann die Ressouce neu verkauft werden.

Grundsätzlich darf die Ressourcenmenge nur maximal so groß wie die Einkaufsmenge und der Einkaufsvertrag darf nicht gekündigt sein sein. Wenn der Reseller ein Produkt kopiert, um es z.B. mit anderen Einstellungen zu verkaufen (ohne erneuten Einkauf) bedeutet dies, dass das Vorlageprodukt und das kopierte Produkt sich die Einkaufsmenge teilen müssen. Er muss die Ressourcenmenge des Vorlageproduktes vermindern um das kopierte Produkt mit einer Ressourcenmenge versehen zu können.

Für das Prüfen der Ressourcenmenge kann das System nach einer der folgenden Varianten arbeiten.

Die angewendete Variante ist vom Betreiber der Plattform voreingestellt und kann momentan im WebUI nicht ausgewählt werden. 

Produktbezogene Ressourcenquantität

Die Ressourcensumme aller Verkaufsprodukte des Resellers, die sich auf dasselbe Einkaufsprodukt zurückführen lassen wird gegen die gesamte Einkaufssumme aller Bestellungen des Einkaufsprodukts geprüft.

Wenn der Reseller ein Verkaufsprodukt vollständig ausverkauft hat (Aktive Menge = Ressourcenmenge), kann er das Produkt nachkaufen und kann dann die Ressourcenmenge des ausverkauften Verkaufsproduktes erhöhen und es damit weiter verkaufen. Die beim Nachkauf erzeugt Produktvorlage kann gelöscht werden.

Beispiel

Erläuterung

  • Provider-Produkt P1_B2B Menge 10000
    • Einkauf 1 Menge 10
      • Reseller-Produkt R1_B2C Menge 20
        • Verkauf Menge 20 max.
    • Einkauf 2 Menge 10
      • Reseller-Produkt R2_B2C Menge 0

Ein Reseller kauft beim Provider 10 SIP-Accounts (Produkt P1_B2B). Das System hat beim Reseller eine Produktvorlage erstellt, die der Reseller bearbeitet (Name R1_B2C, Ressourcenmenge 10), und ausgepreist hat. Alle 10 Accounts von R1_B2C hat er verkauft (und sind noch aktiv) und möchte weitere verkaufen. Er kauft erneut 10 SIP-Accounts (Produkt P1_B2B) ein. Die neue Produktvorlage (P2_B2B) ändert er nicht (Ressourcenmenge bleibt 0) bzw. löscht sie. Der Reseller kann nun die Ressourcenmenge von P1_B2B auf 20 erhöhen, da er ingesamt 20 Accounts von P1_B2B eingekauft hat. P1_B2B kann nun weiter verkauft werden.

Nachteil dieser Variante: die Bearbeitung von Produkteinstellungen ist beim B2B-Bestellvorgang (Provider -> Reseller) nicht möglich, weil die Reseller-Produkte nicht verschieden konfiguriert sein dürfen. Würde der Provider beim 2. Verkauf (Reseller-Einkauf) eine andere Einstellung vornehmen (Ressourcenpool), würde diese nicht wirksam werden, da das 2. Resellerprodukt vermutlich nie verwendet werden wird.

Bestellungsbezogene Ressourcenquantität

Die Ressourcensumme der Verkaufsprodukte eines Einkaufs (beim Einkauf erzeugte Produktvorlage und Kopien davon) wird gegen die einzelne Einkaufsmenge geprüft.

  • Wenn der Reseller ein Verkaufsprodukt vollständig ausverkauft hat (Aktive Menge = Ressourcenmenge), kann er das Produkt nachkaufen, muss aber die dabei erzeugt Produktvorlage neu konfigurieren.
   
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